Der Sternhimmel im Februar

Die Sonne

Die Auf- und Untergangszeiten der Sonne, angegeben – wie alle Zeiten in
diesem Artikel – in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ):
1. Februar 7.53 Uhr, 17.14 Uhr
10. Februar 7.39 Uhr, 17.30 Uhr
20. Februar 7.21 Uhr, 17.47 Uhr
29. Februar 7.05 Uhr, 18.01 Uhr

Der Mond

Am 5. Februar steht der zunehmende Halbmond (Phase des ersten Viertels) im Sternbild „Widder“. Eine Woche später strahlt er am 12. als Vollmond im „Krebs“. Am 20. streift unser Erdbegleiter als abnehmender Halbmond (Phase des letzten Viertels) durch die „Waage“ und verschwindet schließlich in der Neumondnacht des 28. vom Firmament.

Die Planeten

Merkur, der sonnennächste Planet, zeigt sich nur kurz: Am 24. Februar erscheint er gegen 18.25 Uhr knapp über dem Westhorizont, verschwindet wenige Minuten später in den dortigen Dunstschichten und geht um 19.01 Uhr unter. Bis zum 28. verspätet sich sein Untergang auf 19.26 Uhr.

Venus, unser Nachbarplanet innerhalb der Erdbahn, strahlt als auffälliger „Abendstern“ in den „Fischen“. Ihr Untergang verfrüht sich von 21.30 Uhr am 1. Februar auf 21.09 Uhr am 28. Am 1. leuchtet sie gegen 19 Uhr im Westen über der zunehmenden Mondsichel, die wiederum über dem Saturn steht. Am 14. scheint die Venus mit größter Helligkeit im Jahr.

Mars, unser Nachbarplanet außerhalb der Erdbahn, ist fast die ganze Nacht über in den „Zwillingen“ zu sehen. Er verschwindet am Monatsletzten um 5.29 Uhr unter den Horizont. Am Abend des 9. Februar wandert der zunehmende Mond in nur knapp einer Vollmondbreite Entfernung an Mars vorbei.
 
Jupiter, mit elf Erddurchmessern der größte Planet im Sonnensystem, zieht durch den „Stier“. Er ist schon ab Beginn der Dunkelheit im Südosten kaum zu übersehen: Nach Vollmond und Venus ist er das hellste Objekt am Nachthimmel. Jupiter zieht sich aus der zweiten Nachthälfte zurück, seine Untergänge verfrühen sich von 4.10 Uhr am Monatsersten auf 2.29 Uhr am Monatsletzten.

Saturn, der entfernteste mit bloßem Auge sichtbare Planet unseres Sonnensystems, verabschiedet sich vom Firmament. Der Ringplanet steht im „Wassermann“ und geht am 1. Februar um 20.19 Uhr unter, am 20. um 19.17 Uhr. Danach bleibt er für das bloße Auge unsichtbar.

Die Fixsterne

Allmählich wandern die klassischen Wintersternbilder von Süden nach Westen weiter. Sie gruppieren sich um das Wintersechseck, das aus sechs markanten Sternen erster Größenklasse oder heller besteht: Sirius im „Großen Hund“, Prokyon im „Kleinen Hund“, Pollux in den „Zwillingen“, Kapella im „Fuhrmann“, Aldebaran im „Stier“ und Rigel im „Orion“.

Unter den drei Gürtelsternen des „Orion“ ist bei ausgezeichneter Sicht bereits mit bloßem Auge ein nebliger Fleck zu erkennen: der Große Orionnebel mit der Messier-Katalognummer M42, eine riesige, rötlich leuchtende Wasserstoffwolke, in der neue Sterne geboren werden. Von ihr trennen uns etwa 1350 Lichtjahre. Ein Lichtjahr entspricht der Strecke, die ein Lichtstrahl in einem Jahr zurücklegt, etwa 9,5 Billionen Kilometer. Um die gewaltige Entfernung zum Orionnebel zurückzulegen, bräuchte ein Sportwagenfahrer mit einer konstanten Geschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde etwa 4,9 Milliarden Jahre.

Auffällig ist ebenso eine Gruppe von mindestens sechs Sternen nordwestlich von Aldebaran, dem Hauptstern des „Stiers“: die Plejaden (M45). Sie sind ein offener Sternhaufen, ein Ansammlung von etwa 500 Sternen in 440 Lichtjahren Entfernung.

Im Nordosten erstreckt sich der „Große Bär“, dessen sieben hellsten Sterne „Großer Wagen“ genannt werden. Vier Sterne bilden den Wagenkasten, drei die Deichsel. Die Indianer Nordamerikas benutzten den mittleren Deichselstern als Augenprüfer: Mit scharfen Augen sind die eng benachbarten Sterne Alkor und Mizar zu erkennen, die einander umkreisen.

Mit dem bekannten Trick, die Verbindung der beiden hinteren Kastensterne des „Großen Wagens“ etwa fünfmal zu verlängern, gelangt man zum Polarstern im „Kleinen Bären“. Er ist weder der hellste noch der auffälligste Stern am Firmament, steht jedoch an der Stelle am Himmel, wo die verlängerte Erdachse auftrifft. Dadurch scheint sich der gesamte Sternhimmel einmal am Tag um ihn zu drehen.

Der Polarstern gibt die Richtung nach Norden an, und das im heutigen Deutschland sogar genauer als eine Kompassnadel: Während der Polarstern nur um 0,7 Grad von der exakten Nordrichtung abweicht – knapp das 1,5-fache eines Vollmonddurchmessers am Firmament –, weicht eine Kompassnadel in Stuttgart aufgrund der magnetischen Missweisung, Deklination genannt, um 3 Grad ab, mehr als das Vierfache. Dieser Wert ändert sich mit der Zeit und dem Ort auf der Erde. Da die Erdachse nicht immer in die gleiche Richtung im Raum zeigt, sondern im Laufe von 25.700 Jahren eine langsame Kreiselbewegung, Präzession genannt, ausführt, verändert sich dadurch die Lage des Himmelsnordpols. Damit wechseln auch die Sterne, die die Funktion des Polarsterns ausüben. Beim Bau der ägyptischen Pyramiden in Gizeh um rund 2600 v. Chr. war der Stern Thuban im „Drachen“ der Polarstern. Noch früher, in der Steinzeit um etwa 12.000 v. Chr., war es Wega, der Hauptstern der „Leier“.